Vortrag: Op Plattdüütsch heet dat Moin

Herr Professor Jörg Peters, von der Uni Oldenburg, wird uns die plattdeutsche Sprache beleuchten und über Ursprung, Gegenwart und Zukunft der schönen Sprache erzählen.

Plattdeutsch wird in ganz Norddeutschland gesprochen. Da kommen ja nun zahlreiche Menschen aus dem Süden unserer Republik und erleben den Gruß erstmals am eigenen Leibe: Moin! Und dann wundern sie sich in der Regel, warum der Norddeutsche sich nicht nur wie jeder rechtschaffene Mensch des Morgens mit „Guten Morgen“ begrüßt, sondern auch am Nachmittag, Abend und womöglich gar in der Nacht. Dabei hat das im ganzen Norden verbreitete „Moin!“ gar nichts mit dem Morgen zu tun. Es stammt vielmehr von dem alten Wort „moi“ für „gut, schön, angenehm“.

Es gibt Menschen, die sagen: Wenn du Plattdeutsch kannst, kannst Du auch Englisch. Und da ist doch was dran. Wenn ich zum Wochenmarkt gehe, dann kaufe ich dort „een Pund Kartüffeln“ und der Engländer „one pound“. Der Plattdeutsche sagt zu der Zahl 2 „twee“ und der Engländer „two“, was sich in der Schreibung sehr ähnelt. Ich habe in meiner Brust ein „Hart“ und der Mensch von der Insel ein „heart“. Wenn uns das Essen zu fade ist, nehmen wir etwas „Solt“ dazu und der Engländer nimmt „salt“, anders geschrieben, aber fast so
gesprochen. Wenn ich hinausgehe, gehe ich „na de Döör“ und der Engländer „to the door“. „Klock acht“ ist es im Winter bereits dunkel oder „eight o´ clock, die Aufsicht führt „de Baas“ bzw. „the boss“. Viele Ähnlichkeiten gibt es auch bei den skandinavischen Sprachen.

Viele unter uns sprechen Plattdeutsch und viele berichten auch darüber, dass ihre Eltern und Großeltern Plattdeutsch miteinander redeten, aber nicht mehr mit ihren Kindern. Wer oder welche Umstände sind denn nun eigentlich schuld daran, dass Plattdeutsch heute keine Weltsprache mehr ist. Wie ist das gekommen, dass irgendwann die vornehmen Menschen nur noch Hochdeutsch sprachen und das Plattdeutsch war etwas für die Leute vom platten Land. Unter diesem Vorurteil hat die Sprache seither zu leiden und erst in unserer Zeit beginnt sich das zu ändern. Jungen Leuten von heute ist die Geringschätzung des Plattdeutschen fremd. Im Gegenteil: Sie interessieren sich oft sehr für die alte Sprache ihrer Vorfahren.